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Ursprung

Unser Ursprung der Lernwerkstatt ist angelehnt an das Konzept der Familie Wild und an die Pädagogik von Maria Montessori.

 

Rebeca und Mauricio Wild eröffneten 1980 eine Grundschule in Quito/Ecuador. Sie begründeten die nichtdirektive Erziehung. In ihrer Schule haben sie die vorbereitete Umgebung, wie sie von der Montessoripädagogik vorgeschlagen und entwickelt worden ist, um Räume erweitert, in denen die Kinder und Jugendlichen ihren Bedürfnissen nach freier Bewegung, nach konkreten Erfahrungen mit unstrukturierten Materialien oder nach Gesprächen untereinander nachgehen können.

 

Maria Montessori sieht das Kind ganzheitlich, ohne Trennung von Persönlichkeitsentwicklung, sozialer Entwicklung und kognitivem Lernen. Ihr Konzept fängt mit der Erziehung von Kleinkindern an und zieht sich bis ins Jugendalter durch. Ein Eckpfeiler ihres Ansatzes ist das unbewusste Streben des Kindes nach Selbständigkeit und Loslösung vom Erwachsenen, um sich zur freien Persönlichkeit zu entwickeln. Dieses Streben nach Selbständigkeit bestimmt einen Großteil der Entwicklungsarbeit des Kindes. Der Drang laufen, selbständig essen, aber auch schreiben, rechnen und lesen zu lernen gründet in dem Drang, sich vom Erwachsenen abzugrenzen, um seine eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Die Bitte eines Kindes an Maria Montessori "Hilf mir es selbst zu tun!" zeigt einerseits die natürliche Abhängigkeit des Kindes vom Erwachsenen – es muss ihm jemand zeigen wie es geht, andererseits aber auch das Streben des Kindes, Dinge selber zu tun, die Aufgabe selbst erledigen zu wollen. Das Vertrauen in die Fähigkeit des Kindes, sich nach seinem inneren Bauplan selbst zu entwickeln, bildet eine wichtige Grundlage ihrer Pädagogik für alle Altersstufen. Sie bezeichnete das Kind auch als seinen eigenen Baumeister, der weiß, was es für die eigene Entwicklung braucht. Sie sieht das lernende Kind also in einem konstruktivistischen Sinne als Schöpfer seines eigenen Lernens und Seins. Grundsätzlich geht sie davon aus, dass jedes Kind seine eigene Lerngeschwindigkeit hat und dass eigene Erfahrungen die Grundlage jedes Lernprozesses sind. In ihren Institutionen lernen die Kinder eigenverantwortlich an selbstgewählten Aufgaben.

Die Freiarbeit bestimmt den größten Teil der Unterrichtszeit in Montessorieinrichtungen. Das Kind entscheidet selbst was es, wie, wo und mit wem lernen will. Die Kinder werden anfänglich durch Darbietungen an das Material heran-geführt, wobei es nicht um das „richtige Wiederholen“ von Lernschritten geht, sondern um eine Annäherung an das Grundprinzip, das im Material immanent ist und dem sich das Kind dann in experimenteller und handlungsorientierter Weise nähern kann. Durch die Selbsttätigkeit entwickelt sich das Kind, und sein Verständnis des Materials. Den Rahmen für die Freiarbeit bietet die vorbereitete Umgebung, in der alle Materialien ansprechen, geordnet und für die Kinder gut erreichbar arrangiert sind.

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